eigentlich müsste er – realistisch gesehen dürfte dieser einsame wanderer seinen augen nicht trauen. eigentlich müsste er an seinem hirnsynapsen oder an den übermittelnden nervenbahnen zw netzhaut sehnerv u verarbeitungsort im hirn zweifeln u sich ungläubig abwenden. kopfschüttelnd. u sich im gehen nochmal umwenden um mit seinem verstand – dem überallem thronenden — der den menschen über alle lebewesen stellenden zellansammlung – bestättigend wahrzunehmen dass er da gerade opfer einer sinnestäuschung geworden ist. u ja mag sein dass er das alles tut. vlt läuft er auch einige meter in den wald hinein. in dieses naherholungsgebiet dass er wegen seines anstrengenden jobs in der großstadt aufgesucht hat. vlt um ruhe zu finden. vlt inspiration. vlt um seiner innern einsamkeit die äußere gleichzuschalten. manchmal tut das gut u bringt weiter. innen u außen in einklang bringen… sei alles wie es will. mag sein dass er tatsächlich umdreht u fasziniert o belustigt zusieht oder diesem schauspiel im tal doch u endgültig den rücken kehrt. jeder ist seines glückes schmied. dieser einsame wanderer – dieser eine der meiner vorstellung entspring – zögert u kann doch fasziniert den blick nicht abwenden. aus sicherer entfernung u in der verborgenheit des zwielichtigen waldrandes sieht er als erster den sturm aufkommen. ja! erstaunlicherweise noch ehe die ersten blätter am blumenstiel abknicken oder sich gar davonsegelnd verabschieden. nicht erstaunlicher weise weil aus seiner position weite teile der spektakulären süddeutschen standartlandschaft überblickbar sind u seine sicherheit u nicht betroffenheit ihm ruhe in den gedanken ermöglichen. ruhe für klare wenn-dann folgerungen. also sah er den sturm sich nähern. keine frage: in wenigen sekunden würden er über das tal u alles was darin ist hinwegfegen. gerade die hohen o ambitionierten u v.a. tagträumenden lebewesen würden ihm anheim fallen. darf man bei so einem drama aus der ferne zusehen? schaulustig oder interessiert? oder muss man vielmehr hinrennen u warnen? gebietet das nicht die menschlichkeit? das verlangen nach zivilcourage in der gesellschaft? oder am ende das eigene ego? eigentlich müsste man. letztendlich ist aber jeder seines glückes schmied u wer sich in schwindelerregende höhen auf einer wackligen blumenwendeltreppe ohne geländer begibt – freiwillig – an dessen verstand ist kaum zu appellieren. vmtl ist er nicht erreichbar. also ist ihm nicht zu helfen. ergo: der wanderer bleibt wo er ist. u schaut. dem zu. was er sich vorher mit seinem klaren u hochgebildeten verstand ausgerechnet hat. dem ende des arbeitsbienchens. weil der sturm letztendlich alle blätterstufen erfasst. zunächst werden nur einzelne so deformiert dass der minifleck der – vmtl tatsächlich menschlicher gestalt – aus der ferne eher an ein hüpfendes oder schwirrendes bienchen erinnert seine bewegung einstellt. u in der tat fällt es dem wanderer leichter sich ein sprechendes honigsuchendes bienchen vorzustellen das abzählreime singend von einem blütenblatt zum nächsten hüft. oder fliegt. spätestens JETZT verankert er diese vorstellung in seiner wahrnehmung u späteren erinnerung anhand der er nachdenklich o belustigt o/u überheblich seiner partnerin erzählt. vlt. optimistischer weise könnten wir auch davon ausgehen er behält das gesehene ersteinmal für sich. um es möglicherweise zu vergessen oder aber zu überdenken. vlt wagt er sogar es in seinem herzen zu bewegen. ein- u wieder umzuordnen. in die kühn immer offenstehenden schubladen des imaginären aktenschrankes der konstruktion seiner realität. wo der steht? keine ahnung! ich weis es nicht! geordnet ist er aber nach entsprechenden erlebnissen oder erfahrungen. selbst erlebte oder selbst übernommene. zugefallene o gesuchte. reale oder diese die nur erahnbar zwischen himmel u erde stattfindenden unsichtbaren realitäten. JETZT sind nämlich alle blätter weggebrochen. sie sind davongesegelt mit dem wind. in alle richtungen u längst nicht mehr als solche erkennbar. in ihrer winzigkeit haben sie sich schnell nach dem lösen vom blumenstiel in unkenntlichkeit angesichts der spektakulären szenerie aufgelöst. allein der minifleck der sich gegen das grün der mega-pflanze abhebt bleibt auf gleicher höhe unverändert kleben…

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