mit meinem vater komme ich vom einkaufen. irgendwo. in einem supermarkt. in einem berg. unvorstellbar. aber so wahr wie —- was ist schon wahr? wieder dieser satz! was ist schon wahr? oder real! was ist schon real? ich habe auch keine erinnerung mehr daran was wir kauften. irgendwas. ich weis: jetzt sind wir auf dem weg hinaus. wir sitzen nebeneinander im bus ohne dach. in diesem bus – oder ich sage besser in diesem gefährt sitzen immer zwei fahrgäste nebeneinader. ich sitze mit meinem vater in der ersten. ganz vorne. wo sitzt der fahrer? ich weis es nicht. es ist mir entfallen. ich kann ihn nicht sehen. ich sehe vor allem das licht das vor uns den ausgang aus dem berg markiert. es kommt immer näher. immer näher. langsam. dann einbisschen schneller. aber unwesentlich. so unwesentlich dass ich die ankündigung vom nicht sichtbaren fahrer wir sollen unsere sicherheitgurte umlegen überhöre. es scheint mir unwirklich, dass man in diesem tempo einen sicherheitsgurt benötigen würde. aus den augenwinkeln kann ich ein lächeln meines vaters wahrnehmen. einbisschen verschmitzt u wissend. warts nur ab scheint er liebevoll lächelnd zu sagen. so kenne ich ihn garnicht. das denke ich später wissend umso mehr. hat er gewusst? u wenn es stimmt was ich empfinde: warum ist er so ruhig geblieben? sieht ihm garnicht gleich? ist es nicht mein vater? mein vater minus dem großen sicherheitsbedürfnis. für sich u die seinen. oder ist es der vater der alles in seiner hand hat? der der retten kann am abgrund? halten kann dort, wo nichts u niemand mehr fähig zu halten ist? da wo nichts u niemand mehr fähig zu stehen ist? wo es aber mit ihm noch möglich ist? da wo wir jetzt hinkommen. denn es ist nicht nur der ausgang aus dem berg. dem unterirdischen bergwerk das ich vermutet habe. es ist der ausgang aus einer höhle hoch oben im gebirge. abrupt u unmittelbar. u der pfad des gefährts ist nicht ruckartig oder unsanft aber er führt am übertritt ins licht scharf — schärfestens nach rechts. entlang der steilwand. vertikal entlang der steilwand. wie angeklebt wirkt der wagen in dem ich sitze. u es ist nicht die schnelligkeit die mir den atem nimmt. nicht das kitzeln in der magengegend das ich aus der achterbahn kenne. wenn der magen umgedreht wird. nein. es ist zuerst der ausblick. die szenerie die sich mir mit austritt aus dem dunkel u der scharfen u doch so sanften rechtskurve bietet. wie in goldgetaucht spieget die gegnüber liegende bergkette größe u freiheit. atemberaubende freiheit. atemberaubende größe. atemberaubend! breathtaking! unterstrichen von der dazwischen liegenden weite die mit —- ich weis es nicht mit was sie gefüllt ist. meine augen sind gefangen von der rot-goldenen steinmasse gegenüber. vmtl deswegen setzt mein atem aus. aber ich ringe nicht um luft. u doch ziehe ich die letzte die ich bekommen kann schnell u intensiv ein. wer weis, wann ich die nächste kriege. ich ahne die gefahr der beraubung. im selben moment spüre ich mein herz. es schlägt schneller. das beginnt zu pochen. mit einem schlag. meine augen werden groß. meine sinne weit. meine gedanken klein. adrenalin. wie adrenalin im körper. u doch nicht. kein flucht- oder kampfgedanke. ich fühle mich völlig sicher. unwirklich sicher in dieser höhe, an diesem abgrund, in diesem gefährt, das – u das fällt mir erst jetzt im licht auf – nicht nur kein dach besitzt. auch die türen fehlen. es ist ein zugabteil aus dem erlebnispark. hop in – hop off. auch während der fahrt möglich, weil diese züge so langsam fahren. hier besser nicht hier. ich denke kurz an den sicherheitsgurt. oh gott! wo ist er? wie konnte ich vergessen. überhören? wie dumm von mir! wie gedankenlos!! naiv!!!
dann ist der gedanke wieder weg: frei. weit. offen. DANKE! ich greife die hand neben meiner.