miteinander 3

schließt mal alle die augen. genau da wo ihr gerade seid. augen zu. o richte die augen auf eine punkt vor dir. fixiere denn solange bis alles neben dir u um dich rum so verschwimmt dass es belanglos wird. ich finde es geht mit augen zu am besten aber du kannst auch die augen offen lassen. so wie es für dich am besten ist. wichtig ist dass du dich auf alleine auf dich konzentrieren kannst. auf dein inneres. du kannst das auf verschiedene arten machen. hör zb einen kurzen moment deinem herz zu. dazu kannst du deine hand auf deine brust legen. probiers. o verfolge deinen atem. wie er duch mund o nase einstömt. u dann die luftröhre hinunter. wie die bauchdecke sich hebt u senkt. o der brustkorb – kannst du dein herz hören? kann deine hand den herzschlag spüren? kannst du in deinem warmen inneren die kühle des luftstroms wahrnehmen? hinten am gaumen wo die luft eine kurve macht. das ist knifflig. aber es geht. dann spüre wo deine füße stehen. wie deine beine liegen. deine Hände. für alles gibt es eine optimal position: die füße zb am besten beide nebeneinander auf dem boden. das gib halt u sicherheit. wir erleben das getragen werden vom stuhl o von der erde. die hände auf den schenkeln. auch das suggeriert sicherheit u halt. u erdet. kann aber beides auch sehr unbequem sein. sitz einfach so wie du gerne sitzt. so wie es dir gut tut. oder steh. oder lehn dich an deinen nachbar*rin an. wenn er o sie dir so nahe steht u du weist dass es für ihn o sie jetzt ok ist. nimm seine o ihre hand. wenn du das willst u du dir einigermassen sicher bist dass er o sie das gerade auch ok findet. ich würde dir empfehlen wenn du kannst dann schieß die augen. um noch mehr bei dir anzukommen. u zu spüren was du gerade willst. wie es dir angenehm ist —- ————- u um die seifenblase besser zu sehen.
kannst du diese blase sehen die sich klammheimlich vor unseren füßen ausgebereitet hat? Sie wächst mitten im raum. Eine schillernde kleine blau-violette seifenblase. sie lag schon eine weile da im mittelgang. zwischen den stühlen u bänken. keine ahnung wo sie herkam u wo sie vorher war. ich habe sie vorher bemerk als du noch mit deinem atem beschäftig warst. o deinem herzschlag. sie scheint einfach in einem augenblick dagesessen zu sein. ohne jmd der sie geblasen hat. o vom Himmel geworfen hat. – blink – da lag sie. im augenblick davor war sie noch nicht da. sie hat auch keine auflagefläche. keine plattgedrückte seite mit der sie auf dem boden aufhaftet. sie scheint keine schwerkraft zu haben die sie eindellt oder verbiegt. u auch kein ventil durch das sie aufgeblasen werden kann. u sie hebt nicht ab. so ein komisches ding. dafür wächst sie. sie wächst. immer. seit ich sie bemerkt habe. dehnt sich aus. scheinbar mühlelos. u ohne anstrengung. zu keinem zeitpunkt. sie wächst einfach vor sich hin. leicht u schwerelos. schillernd. weißlich u bläulich. Wie seifenblasen eben so aussehen. einbisschen erinnert sie an kristall. oder an schnee. sie glitzert etwas. u sie wächst. sie schickt sich an den ganzen raum zu erfüllen. langsam erreichte sie die ersten stuhlreihen. links u rechts gleichzeitig u völlig ausgeglichen. jetzt die ersten menschen. manche menschen scheinen wie automatisch in sie einzusteigen. oder von ihr aufgenommen zu werden? völlig unbemerkt u schmerzfrei. eigentlich verändert sich nichts. andere umfließt sie. die blasenwand fliest einfach drum rum. u teilt so die menge in drinnen u draußen. obwohl alle da sind. unverändert. wie vorher auch: sie sitzen oder stehen. mit offenen o geschlossen augen. mit gerunzelter stirn o lächelndem mund. allein oder zu zweit. ruhig o unruhig. alles ist dabei. alles ist unverändert beim alten. wie während herz- u atmennachspürzeit. allein was die seifenblase an geht. da gib es nur drinnen o draußen. 

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