gestern war ein echt verrückter tag. ich komme gerade aus dem bett mit dem gedanken schreib das doch mal auf. im bad denke ich, man verrückt, vor einer woche habe ich über diesen wahnsinnstag in der anstalt geschrieben. voller überschwang, sprühend vor positiver energie, noch fast high. u diesen bericht musste ich löschen anweisung von oben. u dann – genau eine woche später – dieser tag. mal schaun was heute passiert.
also. eigentlich hat der tag … nein, nicht nochmal alles aufschreiben denke ich. ich stehe auf u hol mein tagebuch. los gehts:
was für ein verrückter tag!
erst treffe ich – – zum frühstück. sie kennt – -. ihre seelsorgerin. und lange lange familienbekannte. wir sprechen über die verrücktheit der welt. über die mitarbeitervertretung und dinge, die wir nicht mehr heben können. über vorgesetzte, die wir nicht verstehen. über Wege, die doch offensichtlich in die sackgasse führen. wo andere irgendwie die augen zumachen. ja, letztendlich hab ich gesagt: wenn wir am ende nur noch einem menschen helfen. wo kam noch gleich dieser gedanke her?!? ah, von dem gestrigen kaffee-treffen. passt. wenn wir nur noch DAS machen können, dann halt das. keine großen hebel sondern die kleinen alltagsdinge. man, was für ein wertvolles gespräch!! beide.
dann fahre ich zum singen. mit bus u bahn. u komme zuspät. egal, – – übt für sich klavier, ich höre sie durch den luftschacht spielen u scheise sagen. dafür komme ich wieder mit dem ein oder anderen menschen ins gespräch. halt: vorher hab ich noch origami-steren gebastelt.
ich lache mit – – eine halbe stunde. dann fahre ich wieder 2 std. zurück. laufe mit einem Albaner von dagesheim kirche bis haus der vereine — weil der bus nicht kommt. wir fragen uns ob man heutzutage noch trampen kann. wegen der verrückten menschen. ich halte das für ein gerücht. u doch denke ich, du spazierst hier mit einem wildfremden über felder u wiesen. bist du verrückt?!? — u unterhalte mich mit einer frau im bus über — tadaaa: die verrücktheit der welt. ihr etwas verrücktes lachen, lässt mich einfach von meinen gedanken erzählen. gleich u gleich … sie erzählt vom täglichen wahnsinn auf den straßen, von einer studie über vietnamrückkehrer u von den säuen, die durch deutsche dörfer getrieben werden. ich höre zu. hier kurieren die verrückten die normalen.
dann bin ich bei – – auf der kandidatenvorstellung (für die bürgermeisterwahl, a.d.V.) in holze. auch in holze sind andere werte gefragt. menschlichkeit kaum noch.
zynisch war es, die frau im bus hat leicht zynisch gelacht. alles sinnlos, sagt sie. sie mag – nein – sie nimmt mir den mut, wenn noch etwas davon übrig geblieben ist. sagt sie.
ja, so fühl ich mich.
37 jahre u alles sinnlos. man strampelt sich ab. kämpft gegen windmühlen. kurz vor 12 u die wenigsten menschen checken es.
ich bringe dieses jahr rum. eine um die andere woche u doch erscheint alles sinnlos.
tag für tag, woche für woche, jahr u jahr. kleine veränderungen ins positive, das negative verändert sich schnell. rasend schnell.
die frau im bus sagt: steigen sie aus: weltenbummler! oder so.
toll, das jeder gerade machen kann wie er will. jeder wie er will. THEORETISCH könnte so die verantwortung nichtmehr auf jmd anderen geschoben werden. und man selbst MÜSSTE sich entscheiden. ich selber muss mich entscheiden.
wie möchte ich leben?
wo möchte ich mich investieren?
mit welchen menschen möchte ich mich abgeben?
gute nacht!