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ich glaub ich bin erwachsen geworden. fast über nacht.
als ich heute nach markt u sport heim gekommen bin, bin ich in eine aufgeräumte wohnung gestolpert. und genau da ist die kleine maus versteckt: ich bin nicht herein gestolpert. ich hab meine einkäufe verräumt, hab meine jacke an den haken gehängt, hab meine schuhe rausgestellt, meine stecklichter fürs rad an ihren – vorübergehenden – platz ge— schmissen – das ist nebensächlich, wesentlich ist: alles hat seinen platz. manchmal sieht der noch in einer weise wild aus – egal. die bücherstapel stehen immer noch auf dem boden, aber sie sind geordnet — man kann drum rum saugen. u ich esse, noch besser: ich  koche. regelmäßig. u räume danach auf. für viele menschen ist das selbstverständlich. für mich bisher nicht. es muss auch nicht zur selbstverständlichkeit werden.
ich sitze hier in meinem wohnzimmer u das fühlt sich irgendwie spuky an. sauber. auch in er küche. der kühlschrank ist voll mit sachen, die ich vmtl in den nächsten tagen essen kann. nichts muss weggeschmissen werden…. …. hm …

ich hab noch was anderes abgefahrenes erlebt heute. eigentlich wollte ich das schon lange. eigentlich wollte ich das schon viel früher. aber jetzt ist es doch erst heute geschehen: ich habe den bus abgemeldet. ich bin mit bus u bahn nach bb gefahren. viel zu früh. war noch kaffee trinken u zeitung lesen. dann bin ich rüber geschlendert. durch bb s fussgänger zone, am see vorbei: marktaufbau… :)… zum landratsamt: abteilung kfz-zulassung. ich habe abgemeldet. und dann bin ich weiter gelaufen zur bushaltestelle. und da kam ich auf einmal — angst (?) in mir auf? so eine komische — so ein komisches gefühl. mir kam gestern in den sinn: ich war mit kolleginnen kaffee trinken. nichts außergewöhnliches, aber davor war ich noch bei der stimmbildung, auch nichts außergewöhnliches, aber in der kombi wäre das jetzt nicht mehr möglich. ich würde vom einen zum anderen ort, von dem einen zum anderen treffen nicht so schnell ohne auto kommen. ich müsste eins absagen. die schöne begegnung mit meiner tante, der gesangslehrerin u die zweiwöchige singerei – oder das treffen mit freunden. oder ich bin abhängig von anderen personen: sei es von personen, die mir ihr auto leihen oder davon, dass andere leute sich bei einem treffen nach mir richten müssten, dass ich berücksichtigt werden muss, dass ich rücksicht einfordern muss – oder leer ausgeh. das war ein krasser gedanke: der aktionsradius wird enger. nicht nur räumlich gesehen. auch — haha — personell. dieses lachen bleibt mir fast im halse stecken.

ich bin am prioritäten setzten. ich habe prioritäten gesetzt, noch ohne zu wissen, was die konsequenzen sind. den bus kann ich im moment einfach nicht halten. ich verliere ihn ja nicht. und DER BUS ist auch nicht das problem. die frage ist nach den prioritäten. freundinnen oder gesangunterricht. hätten sich freunde nach mir gerichtet. in diesem fall wäre das nicht gegangen. das treffen war an einen ort gebunden. wegen gutscheinen. ich muss an menschen denken, die nicht whats app haben. in meinem bekannten kreis sind das vereinzelte. denen schreibt man immer schnell eine sms oder ist – ihnen zu liebe – auch an eine anderen messenger-dienst angegliedert. aber: richten sich gruppen – freundeskreise – auch nach einzelnen personen? das ist die angst: die angst ausgeschlossen zu werden. abgehängt. weil whats app zu unsicher ist, weil es zu viele daten preisgibt, weil es zu viel zeit kostet… weil menschen prioritäten setzten, aus überzeugung handeln. oder aus angst?

weil ich geld sparen muss… …
letztendlich war es der ausstieg aus dem system, dessen konsequenzen ich jetzt trage.

 

in der zeitung war ein artikel zum pflegestand in deutschland: verhältnis von ärzten zum Pflegepersonal — zahlenmäßig :), absehbare entwicklungen in den nächsten jahren… die frage wurde aufgeworfen, wie die neue regierung diesem problem entgegentritt, wo es jetzt so hochdiskutiert wurde in den wahlzeiten. eine viertel seite.
daneben war ein artikel über das neue schloss in stuttgart, dass – wegen mehr schein als sein, also: mängel, renoviert werden muss u in diesem zug zum bürgerschloss umgebaut werden soll, was sich ja erst mal gut anhört. späterer nutzen: v.a. für empfänge der regierung u. um die verbindung zwischen politik u kultur zu symbolisieren. eine ganze seite: farbig.

ich frage mich, wo die großen prioritäten setzten.

vlt bin ich doch noch nicht erwachsen. ich warte.

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