… u jetzt

heute war ein unfassbar schöner tag. er war so unfassbar schön dass ich ihn aufschreiben muss. u während meine finger so über die tasten fliegen fliegt ein längst vergangener tag zu mir der genauso unfassbar schön war u ich genau das gleiche getan habe. wie euphorisiert schrieb ich ihn auf. der unterschied von diesem zu jenem tag: heute wird vmtl nichts passieren. damals hat mich ein chef – der zu diesem zeitpunkt nur der chef einer beurlauben beamtin ohne bezüge war — also sozusagen ein beurlaubter chef mit bezügen. also dieser chef hat mir in einer langen langen in deutscher amtssprache verfassten mail sehr freundlich aber deutlich mit einem anschwärzen beim ministerium gedroht — ah nein: es war nicht das ministerium sondern das präsidium. i was wrong. es war nur das regierungspräsidium. nicht das kultusministerium. also dieser chef kann mir heute nichts mehr weil ich klein schreibe. fehlerhaft in rechtschreibung u satzbau. o in den höchsten tönen von schülern schwärme. egal ob mit o ohne namen. o rassistisch klinge. weil ich die nationalität einer person in einem zusammenhang erwähne. o den anschein erwecke drogen zu konsumieren. o versehentlich den einen chef mehr u/o liebevoller erwähne als den anderen. — wobei: wenn ich s mir genau überlege: ich habe ja mittlerweile wieder einen chef. u nicht nur einen!

seit damals u heute hat sich sehr sehr viel verändert. ja ich weis: gerade verändert sich alles. außerhalb. aber ich meine nicht das große u ganze. für mich — u ich mache wieder eine pause: ich sage meine dinge nur halb so direkt wie sie der bibliothekar o die frau hinter dem ausleihtresen der bücherei sagen kann. oder gar ein großer chef aus dem bildungswesen. wortgewandt sowohl wort als auch in schrift. weil ich niemand vor den kopf stoßen möchte. u mittlerweile doch oft erlebt habe dass meine so aus dem bauch u voller überschwang u freude erzählten erlebnisse u erfahrungen u wahrnehmungen andere menschen verletzten. das tut mir sehr leid. wirklich. von herzen. aber ich kann nichts dafür. meist sind es doch die eigenen probleme die darin erlebt werden. nicht die meinen. sondern die der anderen. nicht die des senders. sondern die des empfängers. das tut mir noch mehr leid. aber ich kann ja nichts dafür. auch dafür nicht. also hau ich raus: — sind diese veränderungen wie sie sich — hmhmhm — im frühlingsanfang darstellten ein geschenk des himmels. ich habe derzeit oft gesagt: die welt außerhalb hat sich meiner langsamen innerhalb angeglichen. wohl nur kurzzeitig u freilich nur im erleben auf der straße. in den leeren straßen in stuttgart u den s bahnen dahin. im platz den man für sich hat in den schlangen im supermarkt. u in den reduzierteren begegnungen u den dadurch gezielteren. MIR kam das entgegen. weil mein leben so vorher schon war. maximal reduziert. in finanziellen mitteln u sozialen kontakten. gefühlt auch im ansehen. raus aus dem system. ebenso bin ich froh dass ich dieses — diesen kraftakt nicht innerhalb des systems erleben muss. ich kann mir denken was das für ein kraftakt ist. u ich bin sehr dankbar dass ihn menschen machen. u ich draußen nach mir gucken kann. meine probleme für mich anschauen kann. denn für die im system bin ich nicht geschaffen. weil das system nicht meins ist. u damit will ich nicht sagen dass ich es blöd finde u wir es abschaffen sollten geschweige denn zerstören. dass diese regierung weg muss. das will ich nicht sagen! aber ich bin froh dass ich meine existenzängste schon im — sommer letzten jahres vor augen hatte. u in der nacht durchlebte. die eine da u die andere minimal später. ich kenne diese dinge. u will sie nicht klein reden. aber ich weis dass ich für meine ängste selbst verantwortung über nehmen kann. u muss. denn ich habe entschieden dass ich nicht in einem schulsystem arbeiten will das an den bedürfnissen der schüler vorbei arbeitet — meinetwegen gerne: weil es sie nichtmehr auffangen kann. warum auch immer. wohl aber für mich erwachsenen u selbstverantwortlich handelnden menschen hilfen hat u bereitstellt. also darf ich gucken wo ich bleib. u muss nicht einem system oder geschweige denn menschen innerhalb diesem die bereitwillig verantworung übernehmen dinge vorwerfen die ich selber verbockt hab. aus welchen gründen auch immer.

u was soll ich sagen: ich habs geschafft! jiha!! ich bin beruflich wieder einigermaßen aufgestellt. mit einem chef im rathaus u einem im kindergarten. mit mir selber als chef in meiner freiberuflichen tätigkeit u mit einem phantastischen chef duo im 450-euro job. ich hab also mehr chefs als jemals zuvor in meinem berufsleben. aber ich bin auch glücklicher als jemals zuvor. u — — was soll ich sagen: ich hab mich verändert. nicht das system. das kann ich stehen lassen. weil ich weitergegangen bin.

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