ein wunderschöner tag heute. die sonne scheint. die temperaturen sind mild. ich war schon spazieren mit einer wahl-weilemerin — eigentlich auch ein schöner tag zum joggen!
mir wurde kurz vor weihnachten eine blutanemie aufgrund eines sagenhaft tiefen eisen-speicher-wertes angesagt. mal wieder. das hat meine sport-ambitionen stagnieren lassen. ein wunder das du noch hier sitzen kannst. damit hätte ich echt als letztes gerechnet. das joggen war so gut angelaufen! kein erschöpft-sein, kein gleich-aus-der-puste-kommen, im gegenteil: steter konditionsansieg. u dabei kann ich jetzt nichtmal sagen, ich ärgere mich drüber. über das sport-verbot. in wirklichkeit ist es eine tolle – weil medizinisch astreine ausrede für meine eigentliche faulheit: bequemlichkeit. dabei weis ich genaugenommen um den flow-effect beim joggen u dass man in allem davon profitiert: die beine laufen irgendwann von allein, dass ess-verhalten wird von allein gesünder, die haut von allein schöner. die figurprobleme werden von allein gelöst, das wohlgefühl stellt sich von allein ein. u das mittel wird zum selbstzweck: alles ganz von allein. energie durch energie. umwandlung von energie. der eigenen. in einen andern output.
wenn ich die letzten wochen rekapituliere lässt sich phantastischerweise feststellen, dass ich wieder neu lust an alten hobbys gefunden habe. ich habe wieder angefangen zu nähen. ich habe wieder angefangen lust an mode zu bekommen. alte fähigkeiten werden mit neuen kombiniert. ich überlege. komme mit menschen ins gespräch darüber. u wie von allein werden meine gemeinschaftsbedürfnisse gestillt. ich lerne zeichnen.
ich finde meine überlegungen machen alle sehr viel sinn. die puzzleteile passen zusammen. ich habe nur schlicht keine lust die vielen gedanken hier zu papier zu bringen. deswegen, weil ich selber nicht mehr gerne hirnend u lange lese. weil ich lieber lebe. lieber bilder anschaue. guten gefühlen folge. die schlechten vorbeigehen lasse. oder mich unterhalte. oder nähe. weil mir das andere zu müßig ist. die gedankenarbeit. ich möchte schaffen. erschaffen. ich möchte wegen dem was ich tue wahrgenommen – im besten fall gelobt – zumindest aber wahrgenommen werden. spass haben. dinge darstellen. mit menschen zu tun haben. weil zum visualisieren von erschaffenen – darstellen von produziertem auf einem medium wie diesem blog hier – menschen nötig sind. weil es ideen braucht. u das braucht muße, das braucht zeit. das braucht gegenüber. gemeinsame zeit. gemeinsames essen. zusammenkommen beim essen. leissur. müßiggang. freizeit. ich habe den wert von freizeit wieder entdeckt. das darstellende, zweckfreie tun – das darstellende sein. poesie. mich. mein sein. nicht mein tun. nicht meinen zweck. faszinierend!
es ist schon eigenartig, wie manche gedanken ihren ursprung finden. wo inspiration stattfindet. über eine meiner whatsapp gruppen wurde ich auf das perpetuum mobile gestoßen – ich muss immer noch schauen wie man es schreibt. energie aus energie. eine maschine die seit geraumer zeit die tüftler unter den menschen fasziniert. ich lernte sie erst gestern kennen. ein ding, das sich aus sich selbst heraus dauerhaft bewegt. bisher mal noch nicht existent. ein moderner gral. wie gewinnen wir dauerhaft energie? ohne ausgebrannt zu werden? ich finde es ist umfassbar einfach. u doch unendlich schwer. wie der entwurf dieses wunderdings – das aus sich selber immer weiterläuft. unmöglich wegen physikalischer gegebenheiten wie zb. der schwerkraft. u doch gibt es beispiele wie den jogger. unterbrochen wird er lediglich durch krankheit, schicksalschläge oder bequemlichkeit. wodurch findet er seine innere antriebskraft wieder? disziplin sagt der experte. vmtl sind auch erfahrungen nicht unwesentlich: gesammeltes wissen aus erfahrungen vergangener erlebnissen. aber wie wärs mit menschen? menschen, die mit ihm gehen. oder ihm mut machen. u durch eine innere einstellung, die dem schlechten gewissen gegenübersteht. einem auftrieb, der stärker ist als das gesetz der physikalischen schwerkraft: zwischenmenschliche nähe. wahrhafte, nicht gespielte. zweckfrei. daraus entspringende motivation durch menschen. menschlichkeit. offenheit. freiheit – in vielen beziehungen: die freiheit zu scheitern, die freiheit den eigenen idealen nicht immer entsprechen zu müssen. die freiheit sich selbst zu sein. in seinem können oder auch mal nicht können. kind zu sein. ja, ich wäre gern wieder kind – in vielen beziehungen.
unlängst habe ich mir eine zeitschrift gekauft – weil ich beim zahnarzt darüber gestolpert bin: die vogue. weil ich dachte: woher bekomme ich die beste inspiration für mode wenn nicht aus einem einschlägigen magazin über dasselbe. falsch gedacht. interessant sind die ein oder anderen artikel. nice to have. aber keine inspiration für neues. eigenes. eher antrieb zum hinterherhecheln: ich merke wie ich manipuliert werde. wie mir etwas vorgespielt wird: wie ich zu sein hätte damit alles schön wäre. vlt ist es auch nur meine eigene unzulänglichkeit u reaktion auf diese ansprache. vlt spiele ich mir selber auch nur etwa vor? mag sein. mein eigens wünschen. meine unerfüllten bedürfnisse, meine eigenen inneren maßstäbe die mich wieder runterziehen. vmtl sind da andere viel freier u unabhängiger? im standhalten bei vergleichen. ist die lösung nicht mehr hinsehen? nicht mehr kaufen?
also leg ich das ding erstmal wieder zur seite. warum funktioniert gemeinschaft im sport aber kaum unter künstlern? auf alle fälle nicht bei mir? liegt es wieder an mir?
ich habe einen traum: ein perpetuum mobil für menschliche energien. für die veränderung von gesellschaftlichen prozessen. für eine revolution der menschlichkeit. ich finde das hört sich nicht so schwer an. dazu braucht es einige bestimmte materialien oder zutaten. die liegen auf der strasse, also alles nicht so schwer. wir müssten sie nur aufsammeln. und doch unendlich schwer: wer sammelt schon gern alte, gebrauchte dinge von der straße?!?
weg damit! in meinem kopf ist das kinderleicht! in deinem?
beam us up, scotty!