die sonne lacht mal wieder. nicht nur draußen – auch bei mir.
ich war heute morgen — tata — kaffee trinken. ingwertee. aus einem bestimmten grund, den ich hier nicht verrate. sonst müsste dich darüber schreiben… :)) das treffen war sonne für die seele: weil es in bb s coolstem cafe war, weil wir draußen saßen, weil meine kollegin eine — ein — uhhh: weil sie einfach cool ist und weil ich mit dem rad unterwegs war. zeit haben ist einfach das schönste im leben. genießen der oberhammer. und dabei mein ich die kleinen sachen. die sonne, den markt über den ich geschlendert bin, die autofahrer, denen ich vors auto gefahren bin u dann durch augenkontakt u ein entschuldigungs-lachen doch AUCH noch eins zurückgekriegt hab. es geht auch so. aber dafür braucht es zeit.
zuhause angekommen habe ich gekocht u gegessen. als ich fertig war kam eine mail. von dem uncoolen menschen aus meiner gemeinde. wisst ihr noch? u die erste mail kam schon am montag. ob wir nochmal reden können. wein trinken. ui, klar, da bin ich immer dabei, gerade nicht, aber prinzipiell immer. aber eigentlich war er für mich noch uncool. hat mich einfach — hm — enttäuscht. also: klar treff ich mich, aber nicht um mich von meiner meinung abbringen zu lassen. u mit verletzungen kann ich umgehen. mittlerweile. ich hab doch schon einen ganzen haufen erlebt in meinem leben: mobbing in der schule, scheidung, unerfüllter kinderwunsch: da ist echt kein Fettnäpfchen ausgelassen (oh doch, sorry, es gibt noch ganz andere fettnäpfchen, das weis ich u bin dankbar, dass ich die tiefsten bisher nicht auskosten musste) – was ich sagen will: ich habe gelernt mit diesen dingen umzugehen. ich bin nicht die beste, aber ich bin auf dem weg. auf einem guten. glaube ich. u ich lerne gerade zu stehen. mal wieder. ich habe das in meiner letzten arbeitsstelle als vorsitzende der mitarbeitervertretung gelernt u ich lerne es jetzt gerade auch wieder. „schau mal — lila sehn!“ war ein saugeiles video, das mir meine schwester mal von meiner nichte geschickt hat. lilas erste Sonnenbrillen-tage. den kinder-slang kann man leider nicht schreibend nachahmen, aber er tönt mir oft in den ohren. ich lerne soviel von dieser kleinen schnecke. daher kommt der titel des letzten beitrags. schaut mal alle her: ich kann stehen. das sieht noch einbisschen wackelig aus – es fühlt sich sehr wackelig an, aber ich stehe. das ich das hier erkläre war nicht angedacht, den titel kann nur lene u ich verstehen… aber es ist mir egal. das gehört auch zum stehen. das einem manche dinge – u ob sie die anderen: va. die freunde, verstehen – einfach egal sind. ok: nicht so wichtig. das trifft es besser u ist netter – verständlicher – gesellschaftsfähiger.
auf dem rückweg vom schilling heute morgen habe ich über diese sehr coole begegnung nachgedacht. andrea ist eine nichtmal so enge – aber wertvolle kollegin, die einfach sagt was sie denkt – denk ich mal, zumindest ähnelt ihre sprache in gewisser weise der meinen u deswegen denke ich, dass sie sagt was sie denkt. in dem umfang wie das nunmal so möglich ist. hach.
wir haben über selbstsicherheit u son zeug geredet. gerade im zusammenhang mit dem bloggen. andrea hat einen sehr coolen näh-blog u ist mir immer wieder eine hilfe. ich kenne sie nicht aus dem christlichen zusammenhang. ich glaube sie mal sagen gehört zu haben, dass sie da keine anbindung hat von haus aus. aber sie hat die offenheit u ehrlichkeit, die ich mir bei so manchem glaubensgeschwistern wünschen würde.
auf dem rückweg hab ich also über diese begegnung nachgedacht. u über meinen letzten text hier: „schau mal – mone stehn“. ich habe überlegt, wer aus der gemeinde meine seite auf facebook geliked hat, nachdem ich wacklig stehend alle meine freunde dazu eingeladne habe. keiner. dafür menschen, mit denen ich niemals gerechnet hatte. schon vor meiner einladung. ich schreibe das nicht wegen dem like – zumindest nicht in erster linie …
ich wünsche mir menschen, die offen sind. auch für ihre eigenen fehler.
ich wünsche mir gemeinschaften — eigentlich wünsche ich mir, dass gemeinden genau in diesem punkt auch nach draußen schauen. zt. können wir da unsere vorbilder finden. glaube ich.
ich wünsche mir einen offenen umgang in der gemeinde mit fehlern. nach drin u nach draußen.
u ich wünsche mir dialog.
während dem kochen habe ich einen vortrag über christliche mystik gehört. nach dem essen saß ich schweigend vor meinem leeren teller u vor gott. dann kam die mail. u die sonne ging auf. nochmal.
also: danke schwesterchen, für deine offenheit, dein einlassen auf meinungsaustausch per mail und dein reflektieren über dieses gespräch vor dem gottesdienst. danke für so manche zeilen u entschuldigung für zu schnelles einsortieren. ja bitte: lass unbedingt mal wein trinken.
danke andrea für dich.
die sonne scheint – in meinem inneren