läuft!

der bus läuft wieder und war einmal mehr lernfeld. nein – eigentlich erkenntnisquelle: ich kanns… also nicht mit den händen, aber im kopf. hier die geschichte:

der bus ist – hm, er ist nicht alles für mich, aber ich hab ihn gern. ich habe schon seit – ich weis nicht mehr wie langer zeit – überlegt, ob ich ihn nicht verkaufen soll: weil er alt ist, weil er geld kostet u weil er riesig ist. um offen zu sein: ich finde alles normal bis — sehr cool. und am allercoolsten finde ich, dass ich ihn schon 2x fast verkauft hätte. ok, zumindest den anlauf zum verkaufen genommen hab. ernsthaft u aktiv. dann kam aber jedesmal was dazwischen. und jetzt hab ich ihn noch. jeje!! mit dem wissen, dass er riesig ist, dass er alt ist u dass er geld kostet. letzteres ist mittlerweile nicht ganz ohne, auch ohne sabbathjahr.
also gingen meine gedanken in den keller, als ich vor – weis schon nicht mehr vor wieviel wochen (!!) – mit vollbesetztem auto – bus :)— und es war die familie, die im auto saß, incl meinem dad, der einer meiner stärksten kritiker beim projekt „ich behalte den bus“ ist: direkt neben mir als beifahrer. also nochmal: wir sitzen im bus, nachdem ich kurz vorher noch den bus vor dem haus abgestellt habe, ich starte, schalte u fahr los — anfahren im dritten gang, angefahren bin ich also u in fahrt schließlich auch, allein die gangschaltung tut nicht. ich habe also nur diesen einen – dritten. das war – im nachhinein – eine witzige situation: wir eiern über weils hauptstraße, alle reden mit u sagen was man jetzt machen muss, ich hinter dem lenkrad: links gehen die straßen abschüssig runter, rechts gehts überall bergauf, scharfe kurven, der bus ist VOLL besetzt — war lila im kindersitz?!? irgendwie sind wir wieder vor dem haus angekommen. kommentarlos haben wir- falsch, ich HÄTTE es gern kommentarlos gehabt  – das auto gewechselt. in vaters flitzeauto. los zum abendessen in den biergarten.
ab jetzt fängt die überlegerei natürlich an … in unserer familie auch die diskutiererei. alle reden mit. von außen würden beobachter wohl auch nicht diskussion sagen, sondern streit: denn wir reden laut und — ohne — egal. so halt.

ich möchte hier auch nicht die ganze diskussion, entwicklung, lösungsfindung, wiedergeben. ich bin aber im nachdenken über diese situation platt. da waren unterschiedliche menschen, zu unterschiedlichen zeitpunkten u orten beteiligt an dieser wie-kriegen-wir-den-bus-wieder-fit-geschichte beteiligt: familie – verwandt u verschwägert, freunde – als berater u helfer, fachmänner, das internet — und ich. ich habe geredet u überlegt (meistens andersrum), gehirnt, kombiniert, gelesen… und resigniert. immer wieder. ich habe geweint – aus überforderung u aus wut. wut, weil ich einen weg gesehen habe, wo ihn aber menschen mir nicht geglaubt haben. wer mich kennt, weis, dass ich noch niemals hand an autos gelegt habe… stimmt nicht: ich hab schonmal mit meinem vater die zentralverriegelung repariert – erfolgreich. und doch: keiner, wirklich keiner wollte meine gedanken hören…stimmt nicht: ich wollte sie am allerwenigsten hören. nein, es geht nicht ums hören: es geht ums ernst nehmen. ums zutrauen – unabhängig von äußerer erscheinung.

an einem sonnigen tag im sept2017 standen zwei ältere herren – unterschiedliche gekleidet in kfz-hobby-wisse u arbeiterkittel – mit einer jungspund-lehrerIN in chiffonblüschen und sneakers an der weiler hauptstraße: motorhaube offen, kühlerverkleidung ab, werkzeug über den gehweg verstreut. das war witzig. fast noch witziger ist aber, dass der nett mann von weils jüngstem kfz-service – der die karre letztendlich zum fahren gebracht hat – genau die teile so zusammengebracht hat, wie ich das schon vorher vermutet und GESAGT hab. weil ich überlegt, im t4-wiki gelesen u bilder angeschaut habe. weil ich vorher von tuten u blasen keine ahnung hatte. und da möchte ich keinem der älteren herren einen vorwurf machen – die kugel in die buchse, die buchse in den lagerblock — das hätten wir nie, NIEMALS hingekriegt. aber dass die lagergabel keine führung für die kugel braucht — weil sie keine HAT, niemals eine HATTE !!! — das wurde erst geglaubt als es der nette türke vom kfz-service sagte.

ich habe an dieser alltags geschichte viel gelernt. aufmerksame leser lesen das „was?“wahrscheinlich aus den zeilen raus. andere können nachfragen, oder auch drüber weg gehen — do as you like.
ich genieße es im moment, mit dieser wahrnehmung, diesem blick auf die welt, ihre menschen u auf mich durch meinen alltag laufen zu können. weil ich zeit dazu hab — nein, weil ich sie mir genommen hab.

 

ok, ich schreibe die primär-erfahung, die mich staunen macht. weil — ohne weil: ich schreibs einfach. auch wenn der punkt hinter „— nein, weil ich sie mir genommen hab.“ cooler gewesen wäre. ich bin platt über das was ich kann. was in mir steckt. einmal mehr. und dazu sei gesagt, ich bin nicht platt über das was ich NICHT kann, das weis ich u wenn nicht krieg ich es beinahe minütlich von xy gesagt. davon werden wir geplättet.
und ich schreibe einmal mehr: sind wir bereit hinter die fassade zu schauen? sind wir offen für altes, bekanntes, für routinen – TRADITIONEN. sind wir bereit sie neu zu entdecken? auch die ICHs?!?

 

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